Hallenhockey

Hallenhockey entwickelte sich von einer Winter-Notlösung zur deutschen Domäne.


Die Spielregeln sind weitgehend die gleichen wie beim Feldhockey, wesentliche Unterschiede bestehen vor allem vom äußeren Rahmen her:

So ist das Spielfeld in der Halle deutlich kleiner: 36m bis 44m lang, 18m bis 22m breit. Auch das Tor ist in der Halle etwas kleiner: 2m hoch und 3m breit.

Entlang der Seitenlinien liegt auf jeder Seite durchgängig eine 10 Zentimeter hohe Holzbande, die ein seitliches Aus des Balles im Normalfall verhindert und den Mannschaften zusätzliche taktische Möglichkeiten durch den Rückpralleffekt („Passspiel mit der Bande“) bietet.

Die Mannschaften bestehen im Hallenhockey aus einem Torwart und fünf Spielern, eingewechselt werden dürfen „fliegend“ bis zu sechs weitere Spieler.


Die Hallenschläger unterscheiden sich von denen im Feldhockey verwendeten Modellen lediglich durch ein meist geringeres Gewicht und eine deutlich schmalere Keule, die das Schlenzen erleichtert.

Der wesentliche Unterschied bei den Spielregeln besteht darin, dass der Ball in der Halle nicht geschlagen werden darf. Außerdem darf der Ball nur flach über den Boden gespielt werden, mit Ausnahme des Torschusses innerhalb des Schusskreises. Nur hier sind hohe Schlenz- und Hebebälle erlaubt, soweit kein Spieler gefährdet wird.


Hallenhockey entwickelte sich ab den 1950er Jahren vor allem in Europa als sportliche Überbrückungsmöglichkeit der Wintermonate, in denen Feldhockey aufgrund der Witterungs- und Platzbedingungen nur stark eingeschränkt möglich war. Die Wintervariante des Hockeyspiels gewann ganz besonders in Deutschland rasch ihre Liebhaber und Befürworter. Aus dem zunächst reinen Freundschaftsturniercharakter erwuchs bald ein geregelter Meisterschaftsspielbetrieb, parallel zum, aber unabhängig vom Spielverkehr im Feldhockey.


Deutsche Hallenhockeymeister wurden ab 1951 (in der DDR) und ab 1962 (in der BRD) jährlich ausgespielt. Eine Hallen-Bundesliga gibt es im Deutschen Hockey-Bund seit 1972 (Herren) bzw. 1982 (Damen).


Auch international wurde Hallenhockey salonfähig. Von 1974 an wurden regelmäßig Hallen-Europameisterschaften ausgespielt. In keinem anderen Land weltweit wird so intensiv Hallenhockey gespielt wie in Deutschland. Dies schlägt sich deutlich in den Resultaten nieder. Die Nationalmannschaften des Deutschen Hockey-Bundes gewannen häufig Hallen-EM- und WM-Turniere.